Diese Abfolge von acht miteinander verbundenen Übungen geht auf Bewegungen zurück, die seit mindestens 2000 Jahren in China praktiziert werden. Das kann die Archäologie anhand von antiken Seidenmalereien belegen. Viele Jahrhunderte lang sind sie von Generation zu Generation weitergegeben und als kostbares Wissen zur Gesunderhaltung genutzt und geschätzt worden. Daher der chinesische Name Ba Duan Jin, eigentlich „Acht Stücke Brokat“, denn sie wurden mit der Schönheit und Kostbarkeit eines Brokatstoffs verglichen.
Die 8 Brokatübungen sind auch heute noch ungemein beliebt und gelten als idealer Einstieg in die Welt des Qigong. Sie sind weniger komplex als viele andere „Choreographien“, beziehen den ganzen Körper in die Abfolge ein, wirken geschmeidig und anmutig.
Wenn in Volkshochschulen oder Fitness-Einrichtungen Qigong angeboten wird, handelt es sich sehr häufig um die 8 Brokatübungen; in Qigong-Studios gehören sie fast immer zum Programm. Dabei kann es bei ihrer langen Tradition nicht verwundern, dass sich in den Details der Bewegungen oder in ihrer Abfolge unterschiedliche Varianten entwickelt haben – die eine richtige, allgemein verbindliche gibt es nicht und kann es nicht geben. Muss es aber auch nicht. Denn die Prinzipien der Qigong-Wirkungsweise gelten für alle.
Die von mir unterrichteten 8 Brokatübungen beinhalten Elemente verschiedener Varianten. Bei der Zusammenstellung habe ich mich mit einem Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin beraten, dessen Patienten zunächst eine Akupunktur-Behandlung erhielten und dann unter meiner Anleitung Qigong übten. Dabei haben sich gerade diese Brokatübungen bei Rückenproblemen, muskulären Verspannungen und damit oftmals einhergehenden Stress-Symptomen ausgezeichnet bewährt.